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Brigitte Landolt (†)

Ehemalige

Brigitte Landolt


Brigitte Landolt (1948 – 2020) aus Zug gab Zeit ihres Lebens ihrer künstlerischen Seite Raum. Ihre besondere Leidenschaft galt dem dreidimensionalen Arbeiten.

Von Beruf war Brigitte Landolt Buchhändlerin, dann gelernte Metallbauerin und Werkzeugmaschinistin und schliesslich Dokumentalistin. Davor, dazwischen und danach: ein Jahr im Welschland (als Au-pair), ein Jahr in England und ein paar Jahre in Italien; und einen Sommer lang an einer Bootstankstelle am Bodensee.

Ausgangspunkt für ihre künstlerischen Arbeiten ist vielfach ihr offenes Auge für alles, was da kreucht und fleucht, herumliegt und gefunden werden will, für flüchtige Momente und Eindrücke. «Lag alles auf der Strasse» – so heisst zum Beispiel eines ihrer Werke, in welchem sie dicht an dicht versammelt, was sie vorher verstreut bei ihren Spaziergängen aufgeklaubt hatte. Auch sie selbst, beobachtet aus selbstkritischer Distanz, wird sich zum Gegenstand lakonisch-präziser Auseinandersetzung: «Mein Gehirn» oder «Scherbenhaufen» sind etwa daraus entstanden. Angetrieben von einer nicht nachlassenden Neugier auf unterschiedlichste Materialien und Fundstücke und gesegnet mit einem skurrilen, lakonisch-trockenen Humor lässt Brigitte Landolt in ihren Werken das Materielle, die Objekte, und die Titel, meist handschriftlich auf Klebeband beigefügt, miteinander interagieren.
Die lapidaren Werke Brigitte Landolts sind das Ergebnis einer tiefen, menschlichen Auseinandersetzung und eines ganzen Lebens, das geprägt war von einem wachen, politischen Interesse und einem heissen, mitfühlenden Herz. In ihnen verbindet sich das Private mit dem Gesellschaftlichen, das Detail mit dem Ganzen, das Sinnliche mit dem Gedanken, das Traurige und Bedrückende mit Augenzwinkern und Witz. Ihre Werke rühren – mit einer bezaubernden Leichtigkeit – an existenzielle Fragen und Erfahrungen.

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